Montag, 9. November 2015

Ein Bonus in Form von Geld fördert das falsche Ziel

Ein Bonus an sich ist gut. Er zeigt Wertschätzung gegenüber der Leistung vom Mitarbeiter und kann auch Motivieren. Ein Bonus muss aber nicht immer Geld sein. So kann man auch Freizeit geben oder besondere Vorteile und Privilegien für eine bestimmte Zeit.

Wenn man Geld gibt, dann gibt man damit ein Ziel aus. Der Mitarbeiter wird automatisch auf die Erreichung dieses Ziels einpendeln. Oft ist der Weg dorthin aber zerstörend. Es wird nicht über Nachhaltigkeit nach gedacht. Im schlimmsten Fall, verliert das Unternehmen sogar auf längere Sicht. Hier mal ein Beispiel. Der Kellner bekommt 10% Bonus jeder Rechnung. Nun kommt eines Tages eine größere Gruppe unangemeldet. Diese Gruppe hat in der Nähe eine Tagung und man hat spontan beschlossen hier etwas zu essen und zu trinken. Diese Gruppe belegt 40% des Restaurants und damit ist der Laden voll, denn 60% sind bereits belegt. Jedoch weiss man, dass die Stammkunden (ohne Reservierung, da normalerweise hier nicht nötig) kommen werden. Diese Stammkunden werden nur 30% den Raum belegen. Der Kellner wird die Gruppe nehmen. Er bekommt für diesen Abend mehr Bonus. Doch vielleicht sind die Stammkunden verärgert und kommen erstmal eine Zeitlang nicht mehr. Die Gruppe war eine einmalige Gelegenheit, doch zu Kosten der stetigen Einnahmen. Am Ende stehen die 10% eines Tages mehr gegen die fehlenden 30% der restlichen Tage.

Es werden Entscheidungen und Handlungen seitens der Mitarbeiter getroffen, die kurzfristig das Ziel erreichen. Doch die Folgen sind teilweise durch den Mitarbeiter nicht absehbar. Zuviel Geld als Bonus führt zur Korruption an den Glaubenssätzen des Unternehmens. Verkäufer schummeln und versprechen alles Mögliche. Die anderen Mitarbeiter kündigen oder sind unzufrieden, da der Druck durch Kundenbeschwerden immer auf die Mitarbeiter übergeht, die sich damit beschäftigen müssen. Unzufriedenheit ist wie Unkraut, es vermehrt sich rasend schnell.

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